Öl auf Karton, 50,5 x 78,5 cm
Kunstmuseum Singen
1960 erworben für die städtische Kunstsammlung
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Obgleich sich Otto Dix selbst noch 1965 als ›Menschenmaler‹ und wenig interessiert an der Landschaftsmalerei bezeichnete, so waren in der Zeit von 1933 bis 1969 die Darstellungen des Hegaus und des Bodensees doch zum künstlerisch bedeutenden und zahlenmäßig umfangreichsten Motiv geworden.
Bermerkenswert ist, wie Dix um 1945, zügig nach seiner Rückkehr aus französischer Kriegsgefangenschaft 1946, endgültig von der altmeisterlichen Temperamalerei abrückte und zur spätexpressionistischen Ölmalerei überwechselte.
Das Gemälde »Grüne Landschaft«, in dem Dix die Hegauberge in überhöhter Fernsicht darstellt, ist ein reifes Werk dieser Phase und zeigt Dix` Spätexpressionismus voll entfaltet. Alle Details und alle Verfahren klassischer Perspektive sind weggelassen. Dix konzentriert sich auf die Charakteristika der Hegaulandschaft, die zu einem Versuchsfeld formaler Überlegungen wird, mit denen sich der Maler das selbstverständlich gewordene Motiv neu erobert.