Meinrad Schade (*1968)
Jenin, Westjordanland, 2015
Rund um den Gedenktag zur Schlacht von Jenin wurde im Gemeindezentrum ein »Zimmer zu Ehren des Märtyrers« eingerichtet. »Märtyrer« werden Muslime genannt, die bei der Verteidigung ihres Landes, Familie oder Besitztums sterben; im engeren Sinn: Palästinenser, die im Konflikt mit Israel getötet werden, und: Selbstmordattentäter.
Die Schlacht von Jenin fand im April 2002 während der Zweiten Intifada im Flüchtlingslager von Jenin statt. Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte zerstörten Teile des Lagers, weil sie so die zu dieser Zeit häufigen Selbstmordattentate bekämpfen wollten. 52 bis 54 Palästinenser und 23 israelische Soldaten wurden getötet. Jassir Arafat sprach nach der Schlacht in Anlehnung an Stalingrad von »Jeningrad«.
© Meinrad Schade, VG Bild-Kunst, Bonn 2020